
weiterhin Personalmangel
Der Arbeitsmarkt in Deutschland steht trotz einer historisch hohen Zahl an Beschäftigten vor einem weit verbreiteten Problem: Personalmangel. Branchen wie Gastronomie, Handwerk, Pflege und sogar im öffentlichen Dienst, wie bei der Nürnberger Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG), suchen dringend nach Arbeitskräften. Selbst ungewöhnliche Lösungen wie die Anstellung von Studierenden als Straßenbahnfahrer werden in Betracht gezogen.
In Kitas mangelt es an Erzieherinnen und Erziehern, was zu Einschränkungen in der Kinderbetreuung führt. Gastronomiebetriebe müssen aufgrund von Personalknappheit ihre Öffnungszeiten anpassen oder zusätzliche Ruhetage einlegen. Bernd Fitzenberger, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg, erklärt, dass die Gesamtzahl der Beschäftigten zwar gestiegen ist, die geleisteten Arbeitsstunden jedoch nicht im gleichen Maße zugenommen haben. Dies wird unter anderem auf die zunehmende Teilzeitarbeit und den Bedarf an zusätzlichen Fachkräften in bestimmten Sektoren zurückgeführt.
Die Situation in der Gastronomie ist besonders prekär, bedingt durch niedrige Löhne und unattraktive Arbeitszeiten. Hinzu kommt, dass seit der Pandemie weniger Menschen in diesem Sektor arbeiten.
Laut Fitzenberger gibt es keine universelle Lösung für den Personalmangel, vielmehr müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören Anreize für Angestellte, ihre Arbeitszeiten zu erhöhen, effizienterer Einsatz von Mitarbeitern, bessere Nutzung von Technologien und die Förderung von Zuwanderung.
Die Bundesagentur für Arbeit zeigt auf, dass die Zahl der Engpassberufe deutlich gestiegen ist, was die Dringlichkeit des Problems unterstreicht. Von Pflege über IT bis hin zur Gastronomie – in vielen Bereichen herrscht ein Mangel an Fachkräften.
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