Rücktritt

Last Updated: Mittwoch, 20.03.2024By Tags: ,

Nach Vorwürfen der Korruption ist Vo Van Thuong, der Staatspräsident Vietnams, von seinem Amt zurückgetreten. Die Entscheidung wurde nach einer Sondersitzung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Vietnams (KPV) bekannt gegeben.

Dies markiert bereits das dritte Mal innerhalb von nur drei Jahren, dass das Land ein neues Staatsoberhaupt erhält – eine ungewöhnliche Entwicklung in dem Einparteienstaat, der für seine politische Stabilität bekannt ist. Die KPV bestätigte, dass Thuong nicht nur sein Präsidentenamt verliert, sondern auch seine Position im Politbüro, dem mächtigsten Gremium der Partei.

Berichten zufolge steht ein Korruptionsskandal aus der Zeit von 2011 bis 2014 im Hintergrund dieser Entscheidung. Zu dieser Zeit war Thuong Parteisekretär der Provinz Quang Ngai. Die Details sind bisher nicht öffentlich bekannt, jedoch erklärte die Partei, dass „die Verstöße und Fehler von Vo Van Thuong zu einer negativen öffentlichen Wahrnehmung geführt und den Ruf der Partei, des Staates und seiner Person beschädigt haben.“

Thuong übernahm das Präsidentenamt erst im März 2023, nachdem sein Vorgänger Nguyen Xuan Phuc – der seit April 2021 im Amt war – ebenfalls wegen seiner Verwicklung in einen Korruptionsskandal abgesetzt worden war. Bei Amtsantritt war Thuong der jüngste Präsident des Landes seit der Wiedervereinigung Vietnams im Jahr 1975.

Er wurde auch als möglicher zukünftiger Anwärter auf das Amt des Generalsekretärs der KPV angesehen, das als mächtigster Posten im Land gilt. Voraussichtlich wird Vo Thi Anh Xuan, bisherige Stellvertreterin von Thuong, Interimspräsidentin.

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