Betonproduktion

Last Updated: Dienstag, 21.11.2023By Tags: ,

Die Betonproduktion, eine der größten Quellen für CO2-Emissionen weltweit, steht vor entscheidenden Verbesserungen in ihrer Umweltverträglichkeit. Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) untersuchen Wege, um die CO2-Belastung durch Beton signifikant zu reduzieren. Der Materialwissenschaftler Franco Zunino von der ETH Zürich hat aufgezeigt, dass eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei der Betonproduktion um bis zu zwei Drittel möglich ist.

Einer der Schlüssel zur Reduktion des Kohlendioxidausstoßes liegt in der Veränderung des Herstellungsprozesses von Zement, dem Hauptbestandteil von Beton. Die traditionelle Methode des Brennens von Kalkstein und Ton bei fast 1.500 Grad setzt große Mengen an CO2 frei. Zunino erklärt, dass eine Reduktion der Brenntemperatur auf 800 Grad nicht nur ausreichend, sondern auch effektiver wäre, da bei dieser niedrigeren Temperatur das CO2 im Kalkstein nicht freigesetzt wird. Dies könnte den CO2-Fußabdruck des Zements um 30 bis 40 Prozent verringern.

Ein weiterer Ansatz zur Reduzierung der Umweltbelastung ist die Verringerung des Zementanteils im Beton selbst. Entgegen der traditionellen Annahme, dass mehr Zement zu festerem Beton führt, weist Zunino darauf hin, dass die Reduzierung des Zementanteils tatsächlich die Stabilität des Betons erhöhen kann, da der Zement die schwächste Komponente ist.

Die Herausforderung besteht darin, die in den 1950er Jahren entwickelten europäischen Vorschriften zu aktualisieren und die konservative Baubranche von den Vorteilen dieser neuen Methoden zu überzeugen. Zunino ist optimistisch, dass der wachsende finanzielle Druck durch steigende CO2-Zertifikatspreise die Einführung dieser umweltfreundlicheren Techniken beschleunigen wird.

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