Trotz der Problematik, die Feuerwerke an Silvester mit sich bringen, spricht sich Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens gegen ein generelles Böllerverbot aus. Die SPD-Politikerin erkennt zwar an, dass Feuerwerkskörper jährlich zu Tausenden von Verletzungen führen und Einsatzkräfte stark beanspruchen, sieht jedoch die Mehrheit der Bevölkerung im verantwortungsvollen Umgang mit dem Feuerwerk.

Behrens hält ein Komplettverbot für nicht zielführend, insbesondere da Krawallmacher oft ohnehin illegales Feuerwerk verwenden. Stattdessen schlägt sie vor, dass Kommunen, besonders in größeren Städten Niedersachsens, Feuerwerksverbotszonen einrichten sollten.

Die Forderung nach einem deutschlandweiten Böllerverbot, unterstützt von der Umwelthilfe und der Gewerkschaft der Polizei (GdP), bezieht sich auf Umwelt- und Tierschutzaspekte sowie auf die hohe Anzahl von Verletzten und den Einsatzbedarf der Rettungskräfte. Zum letzten Jahreswechsel musste die Polizei in Niedersachsen zu 3.245 Einsätzen ausrücken, bei denen 34 Angriffe auf Einsatzkräfte registriert wurden. Ein offener Brief für ein „böllerfreies Silvester“, der von über 166.000 Menschen unterzeichnet wurde, unterstützt diese Forderung.