Farbige Bilder am grau-braunen Markt

Last Updated: Donnerstag, 23.06.2016By Tags: , , ,

Die Kunst als Basis der Unterschlagung

Überschüssige Geldbeträge wurden früher auf Bankkonten aufbewahrt. Dort erwirtschafteten sie – je nach Basiszins – zu versteuernde Zinseinnahmen. Heute berechnen die Banken Gebühren für die Aufbewahrung überschüssiger Gelder.

Die Fantasie der Anleger sollte deshalb grenzenlos sein, um Wege zu finden, die langfristig höhere Einnahmen gewähren als alternative Anlagen in Aktien und anderen Wertpapieren, Immobilien, Sachwerten, Rohstoffen. Erträge aus Wäldern und der Handel mit Kunstgegenständen werden weltweit als sichere Anlagemöglichkeiten genannt. Nicht jeder kann einen Wald, Schmuckstücke oder andere Kunstwerke kaufen. Es bietet sich an gemeinsame Aktionen zu fördern.

Viele Familien besitzen aus den vergangenen Zeiten des Nationalsozialismus Vermögenswerte, die dank Digitalisierung „heiß“ werden und drohen entdeckt zu werden. Ein konventioneller Verkauf ist dank der Errungenschaften des Internets nicht mehr möglich. Es bietet sich an Vermögenswerte wie Bilder berühmter Meister an unbekannte Gesellschaften zu veräußern, die an fernen Plätzen residieren. Panama ist dafür ein ausgezeichneter Standort – für das Unternehmen, nicht die Bilder.

Eine gute Vorbereitung von Anlagen in Kunstwerken ist die, die aus Gründen der Diskretion, lies: der Gefährdung der Offenlegung einer Straftat, nicht genannt wird. Die Kunstwerke werden von der einen Gesellschaft in die andere verkauft und dann Privatanlegern zur Beteiligung angeboten. Wenn das nicht schnell genug geht, kann es schief gehen. Die PanamaPapers waren so sicher, dank Jürgen Mossack in bekannt deutscher Verwaltung! Eins der Papers repräsentierte eine Gesellschaft, die in Genf ein sicher und klimatisch gut verwahrtes Bild von Amedeo Modigliani (Homme Assis /Sitzender Mann) im Wert von ca. € 22 Mio. besaß.                                                     Detektive suchten das Bild seit 2011 – erfolglos.

Nach den Enthüllungen um die PanamaPapers konnten die Schweizer Behörden das Bild beschlagnahmen. Aus dem Besitz des Juden Oscar Stettiner war es 1944 mit „Eigentums-verschiebung“ in den eines Galeristen gelangt, der es 1996 an einen Erwerber in New York verkaufte. Dieser behauptete lange nicht der Eigentümer zu sein. Alle Vertuschung und präsentierte Irrwege haben nichts geholfen. Das Bild konnte nicht über Beteiligte im Untergrund verschwinden.

Die Digitalisierung wird den Bereich der Kunstwerke erfassen, über Jahre gesuchte Werke finden und mit ihren Fähigkeiten andere verschwinden lassen – in die Beteiligungsmöglichkeiten japanischer Hausfrauen am grauen Markt.

JPM

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