Filialnetz Reduzierung

Last Updated: Montag, 13.11.2023By Tags:

Die Deutsche Bank plant eine drastische Reduzierung des Filialnetzes ihrer Tochtergesellschaft Postbank. Bis Mitte 2026 soll annähernd die Hälfte der bestehenden Filialen geschlossen werden, ein Vorgang, der auch in Bayern spürbare Auswirkungen haben wird. Diese Entscheidung trifft nicht nur die Postbank selbst, sondern auch die Deutsche Post, die in vielen Postbank-Filialen ihre Dienstleistungen anbietet.

Aktuell gibt es keine detaillierten Angaben zur Schließung spezifischer Standorte. Bundesweit sollen von etwa 550 Filialen rund 300 übrig bleiben. In Bayern, wo aktuell 93 Filialen betrieben werden, würde eine Halbierung bedeuten, dass nur noch circa 34 Filialen für den persönlichen Kundenservice verfügbar wären. Dies würde ebenso die Angebote der Deutschen Post betreffen, die derzeit ebenfalls in diesen Filialen zu finden sind.

Die Postbank erklärt, ihr Ziel sei es, ein „gestrafftes“ Filialnetz anzubieten und die Transformation hin zu einer „Mobile-First“ Bank zu vollziehen. Damit soll das digitale Angebot ausgebaut und den Kunden vermehrt über mobile Endgeräte zugänglich gemacht werden. Dies bedeutet allerdings auch, dass Kunden, die den persönlichen Service bevorzugen oder der digitalen Bankenwelt skeptisch gegenüberstehen, längere Wege für ihre Bankgeschäfte in Kauf nehmen müssen.

Die geplanten Veränderungen rufen vor allem bei älteren Kundinnen und Kunden, für die die Postbank traditionell eine Anlaufstelle darstellt, Besorgnis hervor. Dies erhöht den Druck auf die Deutsche Post, alternative Angebote in Agenturen oder Lebensmittelgeschäften bereitzustellen.

Für die über 900 Angestellten in den bayerischen Filialen herrscht derzeit Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft. Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern sollen stattfinden, in denen auch die endgültigen Zahlen und Standorte geklärt werden sollen. Die Gewerkschaft Verdi fordert schnelle Klarheit für die Beschäftigten und eine Verlängerung des Tarifvertrags, der betriebsbedingte Kündigungen bis Ende Januar 2024 ausschließt. Im Rahmen dieser Entwicklungen plant Verdi Protestaktionen, unter anderem in München.

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