Das Bundeskriminalamt (BKA) intensiviert den Kampf gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen mit der Einführung eines jährlichen „Bundeslagebildes Sexualdelikte gegenüber Kindern und Jugendlichen“. Dieses Dokument ergänzt bestehende Berichte zu Themen wie Organisierte Kriminalität, Menschenhandel und Cyberkriminalität und fokussiert auf den besonderen Schutzbedarf junger Menschen in unserer Gesellschaft.

Der Bericht, der auf Initiative der Kommission zur Kriminalitätsbekämpfung entstanden ist, zeichnet ein besorgniserregendes Bild über das Ausmaß der sexuellen Gewalt gegenüber Minderjährigen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser unterstrich: „Unsere Kinder gehören zu den schutzbedürftigsten Mitgliedern unserer Gesellschaft. Es liegt in unserer Pflicht, alle staatlichen Mittel einzusetzen, um Täter zu verfolgen und sicherzustellen, dass kein Kind ohne Hilfe bleibt.“

Holger Münch, Präsident des BKA, betont, dass dieses aktuelle Lagebild einen präzisen und detailreichen Überblick über Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen gibt – ein Schritt, der angesichts zunehmender Delikte von großer Bedeutung ist. Das Hauptziel besteht darin, sowohl den Missbrauch als auch die Verbreitung missbräuchlicher Inhalte wirksam und gezielt zu bekämpfen.

Erschreckende Daten werden im Bericht aufgeführt: Im vergangenen Jahr wurden 17.168 Kinder unter 14 Jahren Opfer von sexuellem Missbrauch. Bemerkenswert dabei ist, dass viele dieser Kinder jünger als sechs Jahre waren. Zudem hat die Verbreitung oder der Besitz von kinder- und jugendpornografischem Material zugenommen.

Mit der Erstellung dieses detaillierten Lagebildes gibt das BKA den Strafverfolgungsbehörden ein kraftvolles Instrument an die Hand, um gezielte Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu entwickeln und umzusetzen. Es stellt einen entscheidenden Schritt dar, um solche gravierenden Verbrechen systematisch zu verhindern und zu ahnden.