In Bayern wurde beschlossen, dass alle Kinder vor dem letzten Kindergartenjahr verpflichtende Sprachtests durchführen müssen, um sicherzustellen, dass sie bei der Einschulung ausreichende Deutschkenntnisse haben. Dieser Beschluss wurde von CSU und Freien Wählern im Koalitionsvertrag festgehalten und nun formal vom neuen Kabinett verabschiedet.

Die Staatsregierung möchte in Zusammenarbeit mit Kommunen und Lehrerverbänden ein praktikables Konzept für die Sprachtests entwickeln. Dies betrifft vor allem Kinder mit Sprachdefiziten, bei denen bei zu großen Mängeln ein verpflichtendes Vorschuljahr oder verpflichtender Sprachunterricht in Erwägung gezogen wird. Die Tests sollen vor dem letzten Kindergartenjahr durchgeführt werden, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen.

Florian Herrmann, Staatskanzleichef der CSU, betonte die Bedeutung der Sprachfähigkeit als Schlüssel zur Integration und Chancengleichheit. Der Umgang mit Kindern, die die Sprachtests nicht bestehen, soll noch erarbeitet werden.

Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) ist bereit, bei der Entwicklung des Konzepts mitzuwirken, warnt jedoch vor einer möglichen Ausgrenzung dieser Kinder und fordert zusätzliches Personal und professionelle Unterstützung für Lehrerinnen und Lehrer, um diesen Kindern gerecht zu werden.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern lehnt die Sprachtest-Pflicht ab und plädiert dafür, Kinder mit Sprachdefiziten in Regelklassen zu unterrichten, jedoch bei Bedarf stundenweise zu fördern.

Die AfD befürwortet Sprachtests, aber stellt die Wirksamkeit von Deutschkursen für Kinder mit erheblichen Sprachdefiziten in Frage.

Die Grünen betonen die Bedeutung von gezielter Sprachförderung und den Ausbau von Lern- und Förderangeboten.

Die SPD sieht die Herausforderung in der Sicherstellung ausreichenden Personals für Kindertagesstätten und unterstützt die Idee eines verpflichtenden Kindergartenjahres vor der Einschulung. Sie betonen die schnelle Lernfähigkeit von Kindern.