
umweltfreundliches Feuerwerk?
Mit dem nahenden Jahreswechsel entfacht erneut die Diskussion über Silvesterfeuerwerk: Umweltschützer warnen vor der Feinstaubbelastung, während Pyrotechnik-Enthusiasten die Tradition und den Spaß am Böllern betonen. Eine mögliche Lösung wäre umweltfreundliches Feuerwerk. Doch gibt es das überhaupt?
Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein Böllerverbot aufgrund von Luftverschmutzung, Abfallbergen, Belastung für Haustiere und Sicherheitsrisiken. Um sowohl Feuerwerksfans als auch Umweltschützer zufriedenzustellen, wäre ein nachhaltiges, „grünes“ Feuerwerk ideal. Wenige Chemikerinnen, darunter Magdalena Rusan von der Ludwig-Maximilians-Universität München, forschen bereits in diese Richtung, doch die Entwicklung hin zu nachhaltigem Feuerwerk erfordert Zeit und Erfahrung.
Umweltfreundliche Verpackungen sind leichter umsetzbar und bereits in der Industrie im Einsatz. Einige Hersteller verwenden biologisch abbaubare Materialien statt Plastik. Auch geräuscharmes Feuerwerk, das auf Farb- und Lichteffekte setzt, anstelle von lauten Knalleffekten, wurde entwickelt. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, umweltbelastende Metallsalze zu reduzieren, die für die Farben im Feuerwerk verantwortlich sind.
Laut Rusan ist eine komplett umweltfreundliche Lösung utopisch, aber eine Verringerung der Giftigkeit und Umweltbelastung ist möglich. Die Industrie ist bestrebt, schädliche Inhaltsstoffe zu reduzieren, aber bestimmte Bestandteile wie Schwarzpulver sind unverzichtbar. Die Menge und Zusammensetzung der einzelnen Komponenten beeinflussen maßgeblich die Umweltauswirkungen.
Obwohl noch viele Herausforderungen auf dem Weg zu nachhaltigerem Feuerwerk bestehen, sehen Experten wie Rusan und Klaus Gotzen vom Verband der pyrotechnischen Industrie Fortschritte. Die Branche arbeitet daran, die Umweltauswirkungen zu minimieren, aber es bleibt abzuwarten, ob sich nachhaltiges Feuerwerk wirtschaftlich umsetzen lässt. Trotz der Komplexität und Hürden auf dem Weg zu umweltfreundlichem Silvesterfeuerwerk betont Rusan ihre persönliche Unterstützung für nachhaltige Alternativen, da sie ansonsten nicht in diesem Bereich forschen würde.
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