In Deutschland hat das Kondom die Pille als das bevorzugte Verhütungsmittel Nummer eins abgelöst, wie eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergab. Von den mehr als 1.000 Befragten gaben etwa 53 Prozent an, Kondome zur Verhütung zu verwenden, während nur 38 Prozent die Pille nannten. Im Jahr 2007 hatten noch 55 Prozent der Befragten die Pille als ihr Hauptverhütungsmittel genutzt, während nur 36 Prozent Kondome bevorzugten.

Die Bundeszentrale führte diese Entwicklung auf eine zunehmende Skepsis gegenüber hormoneller Verhütung zurück. Tatsächlich stimmten mehr als 60 Prozent der befragten Frauen und Männer der Aussage zu, dass die Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln negative Auswirkungen auf den Körper und die Psyche haben kann.

Diese Veränderung im Verhütungsverhalten zeigt, dass viele Menschen in Deutschland verstärkt auf alternative Methoden zur Empfängnisverhütung setzen, die keine hormonellen Eingriffe erfordern. Die Entscheidung für das Kondom als bevorzugtes Verhütungsmittel könnte auch auf das gestiegene Bewusstsein für sexuelle Gesundheit und die Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen zurückzuführen sein.