
Wohnungsbau in Deutschland weiter im freien Fall
Am „Tag der Wohnungswirtschaft“ in Berlin beklagt der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW einen anhaltenden Absturz beim Wohnungsbau. Verbandspräsident Axel Gedaschko äußerte sich besorgt über die steigenden Kosten und Zinsen sowie die fehlende Förderung. Sozial orientierte Wohnungsunternehmen seien gezwungen, aufgrund dieser ungünstigen Bedingungen einen Rückwärtsgang einzulegen. Auch die energetische Sanierung habe stark nachgelassen.
Laut einer Umfrage des GdW werden etwa 22 Prozent der für das kommende Jahr geplanten Neubaufertigstellungen von sozial orientierten Wohnungsunternehmen nicht realisierbar sein. Bis 2025 könnte dieser Wert auf 38 Prozent steigen. Gedaschko forderte langfristige politische und wirtschaftliche Verlässlichkeit für diese Unternehmen, da die aktuelle Planungssicherheit fehle.
Die Haushaltssperre des Bundes hat auch den Wohnungsbau in Bayern getroffen, wie der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW) kritisierte. In München und Augsburg sind insgesamt 561 geplante Wohnungen gefährdet, da die Förderbank KfW ein Förderprogramm für genossenschaftliches Wohnen gestoppt hat. Der Verband befürchtet weitere Unsicherheiten für Wohnungsbauvorhaben.
Die Anzahl der neu errichteten Wohnungen in Bayern lag 2022 laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik bei 54.113, während ein Bedarf von rund 80.000 Wohnungen pro Jahr besteht. Dies führt zu einer Lücke von etwa 30 Prozent. Hohe Baukosten und steigende Zinsen haben den Wohnungsbau unattraktiver gemacht.
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